Audi: Vollbremsung bei der Verwendung des Gender-Gap

Audi: Vollbremsung bei der Verwendung des Gender-Gap

Der deutsche Autokonzern Audi wird künftig auf den Gender-Gap in der schriftlichen Kommunikation verzichten. Bald wird es bei Audi anstatt „Mitarbeiter_innen“ wieder „Beschäftigte“ heißen. Der Gender-Gap Unterstrich als Sonderzeichen wird ausgemustert. Audi begründet die Kehrtwende in der Gender-Sprache vor allem mit Praktikabilitätsgründen. Übersetzungs-Tools und Screenreader hätten „Schwierigkeiten“ mit der Verwendung des Gender-Gap gehabt, argumentiert man in der Audi-Chefetage. Auch bei Übernahme der Audi-Pressetexte mit dem Unterstrich hätte es Probleme gegeben.

Aufgrund unserer Erfahrungen in der schriftlichen Verwendung des Gender Gap in den vergangenen Jahren und der großen Bandbreite unterschiedlicher Methoden, geschlechtersensible Sprache sichtbar zu machen, hat sich das Unternehmen entschieden, dieses Sonderzeichen nicht mehr zu verwenden“, so Audi gegenüber der Online Plattform der „Welt“.

Im März 2021 feierte man sich noch in einer Presseerklärung für den internen Genderleitfaden ab, wollte in der internen und externen Kommunikation „die Vielfalt der Geschlechter besser abbilden“. Mitarbeiter erfuhren, dass der Begriff „Audianer“ „nicht gendersensibel formuliert“ sei. Aus Partnern und Lieferanten sollten sie „Partner_in“ und „Lieferant_in“ machen.

Nun ist zumindest der Gender-Gap ausgemustert. In einer Pressemeldung von Anfang Februar 2025 spricht man wieder von „Kunden“, und tatsächlich hat Audi bereits im Juli still und heimlich beschlossen, den umstrittenen Unterstrich nicht mehr zu verwenden, „dies aber nicht nach außen bekanntgegeben“.